Der Rhein ist kürzer als gedacht

Von Jasmin Michels (26.01.10)

Der Kölner Biologie-Professor Bruno Kremer hat herausgefunden, dass die offiziellen Angaben über die Länge des Rheins nicht korrekt sind. Die Ursache für das Wachstum des Stroms 90 Kilometer: Vermutlich ein Zahlendreher.

Köln – Jahrelang mussten wir als Kinder Spinat essen und das nur, weil ein Wissenschaftler bei der Berechnung des Eisengehalts eine Zahl vertauschte. Ein Zahlendreher schaffte es sogar bis in den Weltklimabericht: Viele Gletscher im Himalaya würden bis zum Jahr 2035 schrumpfen, hieß es dort. Tatsächlich gilt diese Prognose eines russischen Forschers für das Jahr 2350.

Nun betrifft ein solcher Zahlendreher auch die Rheinländer. Aufgedeckt hat ihn der Kölner Universitätsprofessor Bruno Kremer, als er für seine Monographie über den Rhein dessen genaue Länge nachschlagen wollte. Was im Prinzip schnell erledigt sein sollte – im großen Brockhaus wie im nautischen Handbuch für Rheinsportschiffer steht es schließlich schwarz auf weiß: Der Rhein ist 1320 Kilometer lang. Auch ein Messingschild am Tomasee, der als Ursprung des Rheins gilt, bestätigt: 1320 Kilometer.

„Mit dieser Zahl habe ich mich auch zunächst zufrieden gegeben“, erzählt der Biologieprofessor. Bis er in älteren Publikationen aus den Jahren vor 1960 auf eine andere Angabe stieß: Nicht 1320, sondern 1230 Kilometer sei der Rhein lang, hieß es da. 

Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 26.01.10

Eine Antwort to “Der Rhein ist kürzer als gedacht”

  1. Klaus Bühler Says:

    Sehr geehrte Damen und Herrn,

    ich habe folgende Anmerkung zu ihrer Veröffentlichung über die Länge des Rheins.
    Wenn ein Zahlendreher vorliegt, muß sich dieser bereits vor 1960 eingeschlichen haben, da in meinem alten „Neuen Brockhaus“ aus dem Jahre 1939 bereits die Länge 1320 km angegeben ist.

    Gruß

    Klaus Bühler

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