Der Beruf des Binnenschiffers ist zunehmend beliebt: Mit 498 Lehrlingen wurde 2009 das höchste Niveau seit 20 Jahren erreicht. Zu Wasser wird derzeit zwar deutlich weniger als auf der Schiene oder der Straße transportiert. Dennoch haben Binnenschiffer gute Perspektiven.
„Die Chancen auf eine Festanstellung liegen bei nahezu hundert Prozent“, sagt Katja Wenkel vom Arbeitgeberverband der Deutschen Binnenschifffahrt. In den kommenden zehn bis 15 Jahren würden viele Schiffsführer in Rente gehen. Arbeit für sie gibt es zum Beispiel auf Passagier-, Güter- und Tankschiffen.
Der Kapitän in der Binnenschifffahrt heißt „Schiffsführer“. Zur Deckmannschaft gehören Steuermann, Bootsmann, Matrosen sowie Schiffsmädchen und -jungen. Alle haben als Basis die Ausbildung zum Binnenschiffer absolviert. Ihr Job ist es, Schiffe samt Ladung von Hafen zu Hafen zu bringen oder Passagiere an Bord zu nehmen. Sie helfen beim Laden und Löschen, hieven das Schiff durch Schleusen und sichern das geladene Gut während der Fahrt. Auch für das Instandhalten des Schiffes sind sie verantwortlich. Binnenschiffer müssen daher vielseitig sein. Außerdem sind Gemeinschaftsgeist und Zuverlässigkeit gefragt. Das Alter spielt für den Beruf dagegen keine Rolle.
Ununterbrochen auf dem Wasser zu sein ist für Binnenschiffer keine Seltenheit. Die Reedereien versuchen aber, den Besatzungen regelmäßige Landaufenthalte zu ermöglichen. Für die dreijährige Ausbildung zum Binnenschiffer wird ein Haupt- oder Realschulabschluss erwartet. Bewerber haben gute Karten, wenn sie einen Bootsführerschein besitzen oder ihren Wehrdienst bei der Marine geleistet haben. Die größte deutsche Ausbildungseinrichtung ist das Schiffer-Berufskolleg Rhein in Duisburg-Homberg.
Quelle: Rheinische Post
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